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Content Marketing – der Hype um gute Inhalte

Content Marketing ist eines der Hypethemen des Jahres. Die Idee, die dahintersteht, ist so einfach wie effektiv: Menschen suchen nach Antworten auf ihre Fragen, nach Lösungen für ihre Probleme. Traditionelles Marketing und Werbung werden dabei Studien zufolge oft als störend wahrgenommen – und ignoriert. Beim Content Marketing geht es vorrangig nicht darum, Produkte schnellstmöglich an den Mann oder die Frau zu bringen. Mithilfe wertvoller Informationen und relevanter Inhalte sollen Kundenbindung und –loyalität nachhaltig gestärkt werden.

Die Ziele

1. Optimierung der Kundenansprache
2. Kundenbindung und -loyalität
3. Kundengewinnung
4. Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz

Wie eine Exklusivstudie von Facit Research in Zusammenarbeit mit HORIZONT zeigt, hat Content Marketing für Werbetreibende inzwischen eine enorme Relevanz. Das hat zur Folge, dass die Budgets dafür in den kommenden Jahren steigen werden. Doch wie sieht Content Marketing in der Praxis aus?

Mit möglichst hochwertigen Inhalten soll eine zielgruppenorientierte Kommunikation gewährleistet werden. Einfach ausgedrückt geht es beim Content Marketing darum, Content – also, Texte, Bilder und Videos – der Netzwelt zugänglich zu machen.

Der Weg

1. Regelmäßige Content-Pflege
Die UserInnen lieben frischen Content! Halten Sie also die BesucherInnen Ihrer Seite mit aktuellen Inhalten auf dem Laufenden und bei Laune.

2. Content-Monitoring
Überlassen Sie alte Inhalte nie sich selbst! Betreiben Sie regelmäßig Content-Monitoring und behalten Sie im Auge, wie sich das Feedback auf Ihre Inhalte entwickelt.

3. Social Media
Zeigen Sie Präsenz in den sozialen Netzwerken! Wenn Sie das Social Web kontinuierlich mit frischem Content versorgen, werden Suchmaschinen und mögliche KundInnen schneller auf Sie aufmerksam.

4. Qualität statt Quantität
Nehmen Sie sich die Zeit, mit wirklich gutem Content einen echten Mehrwert zu generieren! UserInnen verschwenden ihre wertvolle Zeit nämlich nicht gern mit überflüssigen und nichtssagenden Inhalten. Das langweilt sie.

5. Seriöses Auftreten
Geben Sie Ihren UserInnen nie das Gefühl, bei einem Verkaufssender gelandet zu sein! Mithilfe seriöser Informationen können Sie bei Ihrer Zielgruppe gewinnen, mit „Werbesprech“ gewinnen Sie nicht mal einen Blumentopf.

Gute Geschichten

Ein wesentlicher Bestandteil guten Content Marketings ist das Storytelling. Warum? Weil Menschen gute Geschichten lieben. Und das schon seit Jahrhunderten. Ohne eine gute Geschichte fehlt ihrem Content die Seele. Nehmen Sie sich also an Bespiel an Hollywood! Oder an Märchen. So wie der Online-Marketing-Experte Tommy Walker. Er bedient sich einer einfachen Metapher, um deutlich zu machen, was zu gutem Storytelling dazu gehört:

Schritt 1: Ergreifen Sie das Schwert.
Schritt 2: Schwingen Sie sich auf ein Pferd.
Schritt 3: Finden Sie den Drachen.
Schritt 4: Durchbohren Sie sein Herz.
Schritt 5: Retten Sie die Prinzessin.

Kurz gesagt: Setzen Sie auf Konflikte, Liebe, Romantik und Leidenschaft! Egal, wie trocken ein Thema auch ist, streben Sie stets danach, daraus eine gute Geschichte zu machen, die Ihre LeserInnen fesselt. Eben wie ein gutes Märchen …

Klingt gut, nicht wahr? Doch was sich in der Theorie so schön liest, hält in der Praxis die eine oder andere Falle bereit.

Die Fehler

1. Inhaltsflaute
Beim Content Marketing müssen Sie am Ball bleiben! Wenn Sie Ihre Leserschaft dauerhaft an sich binden wollen, darf der Strom an neuen, spannenden Inhalten nie versiegen. So werden Sie nicht nur von den UserInnen, sondern auch von Suchmaschinen ernst genommen.

2. Distanz
Es ist wichtig, seine Zielgruppe(n) genau zu kennen! Liefern Sie möglichen KundInnen Informationen auf Augenhöhe, schreiben Sie im Tonfall Ihrer LeserInnen und bauen Sie so ein Vertrauensverhältnis auf. Schließlich wollen die UserInnen das Gefühl haben, ernst genommen zu werden.

3. Ziellosigkeit
Gutes Content Marketing sollte sich an Zielen ausrichten! Im Vorfeld sollten Sie klar definieren, was Sie erreichen wollen (und wie): Sollen sich virale Inhalte organisch verbreiten? Wollen Sie Diskussionen auslösen? Sollen Leads generiert oder die Verkäufe gesteigert werden. All diese Ziele wollen etwas anderes vom User: Sollen Inahlte geteilt oder „nur“ kommentiert werden? Soll der Leser seine E-Mail-Adresse hinterlassen oder doch lieber seine Kreditkartennummer? Was Sie auch beabsichtigen – Ihre Inhalte müssen im Hinblick auf die Ziele maßgeschneidert werden.

4. Einheitsbrei
Achten Sie darauf, dass Ihr Content nicht überall gleich aussieht! Sie wollen Ihre Inhalte breit streuen? Gut! Dabei ist es aber wichtig, den Content an die jeweilige Plattform anzupassen. Schauen Sie sich also vorher jedes Netzwerk an: Welche Themen gibt es? Wie ist der Sprachduktus? Wie wichtig sind Bilder? Kleines Beispiel: Was Sie bei Xing auf Deutsch veröffentlichen, sollten Sie für LinkedIn ins Englische übersetzen.

5. Planlosigkeit
Ohne einen guten Plan geht beim Content Marketing nichts! Nehmen Sie sich ein Beispiel an der schreibenden Zunft und werden Sie Ihr eigener Chefredakteur. Planen Sie die Inhalte im Voraus, so vermeiden Sie, dass Sie in Zeitnot geraten und hektisch drauf los schreiben.

Kurz gesagt: Guter Content eröffnet Ihnen jede Menge Möglichkeiten, aber er fällt nicht einfach vom Himmel. Content Marketing erfordert kontinuierliche Arbeit und Analyse.

Über die Autorin: Nicole Storch ist freiberufliche Autorin für Print und Online. Zuvor betreute sie als Redakteurin beim Egmont Ehapa Verlag zahlreiche Kinder- und Jugendzeitschriften. Während ihres Studiums der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der UdK Berlin arbeitete sie bereits als freie Texterin für verschiedene Agenturen.