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47. Welt-Kongress der Medienbeobachter in Wien

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In Wien fand vom 17.-20 November 2015 der 47. Kongress der Fibep, der Weltorganisation der Medienbeobachtungsunternehmen statt. Von den 100 Mitgliedsunternehmen aus 60 Ländern nahmen über 300 Vertreter teil.

Die Themen des Kongresses, der unter dem Motto „World Media Intelligence“ stand, reichten von der Analyse des weltweiten Marktes für Medienbeobachtung, über Big Data, die Schwierigkeiten der Medienbeobachtung bei zunehmender Fragmentierung der Medien, Social Media, Anwendung von Verfahren der künstlicher Intelligenz und Automatisierung, Text to speech Verfahren bei TV- und Radiobeobachtung bis hin zu Lizenzfragen.

Das Beratungsunternehmen Burton Taylor stellte seine Studien über den weltweiten Markt für Medienbeobachtung vor. Demnach wurden 2014 weltweit ein Umsatz von 2,65 Mrd. US-Dollar (= 2,42 Mrd. Euro) erzielt. Gegenüber 2013 ein Zuwachs von 7 Prozent. Die wesentlichen Marktsegmente: Medienanalysen, Media Monitoring, Social Media und Verbreitung von Pressemitteilungen. Das größte Segment ist Media Monitoring mit einem Anteil von 33 Prozent.

Das US-amerikanische IT- und Beratungsunternehmen IBM präsentierte seinen Ansatz des Cognitive Computing mithilfe der Plattform Watson. Oracle stellte einen Ansatz für die Integration von Social Media in den Verkaufsprozess vor. In die gleiche Richtung führten Überlegungen des Unternehmens Talkwalker, dessen Mitarbeiter sich nicht nur Gedanken machten über den Einfluss von Social Media auf den Verkaufsprozess, sondern auch die Frage nach dem Gesamtnutzen von Social Media („Measuring Social Media Return on Invest“) für Unternehmen stellten.

Der Einsatz technischer Verfahren bei der Medienbeobachtung spielte zwar eine wichtige Rolle, gleichzeitig hat man in den vergangenen Jahren die Grenzen und Beschränkungen automatisierter Verfahren kennengelernt. Das heißt: Der Mensch bleibt unverzichtbar, aber die Technik kann ihm viel Arbeit ersparen.

Es gab ein großes Copyright-Panel mit Vertretern von in der PDLN, einem Netzwerkt von Lizenzorganisationen aus 21 Ländern, organisierten Unternehmen, zu denen die PMG aus Deutschland, die NLA aus England und die APA aus Österreich gehören.

Jenseits der eigentlichen Agenda des Kongresses ging es vor allem um internationale Kooperationen und Zusammenschlüsse. War die Branche lange Zeit vor allem durch mittelständische Unternehmen, meist Familienunternehmen mit jahrelanger Tradition geprägt, so haben sich in den vergangenen Jahren internationale Konzerne wie Kantar und Cision entwickelt. 2014 wurde in England Precise von Kantar Media übernommen und kurz danach Gorkana von Cision. Und Fachleute prognostizierten weitere Übernahmen und Zusammenschlüsse in den nächsten Jahren.

Der 48. Fibep Kongress wird im November 2016 in Washington stattfinden und man darf gespannt sein, wie Markt und Branche sich bis dahin entwickeln werden.

Über den Autor:
DrPeterHorvath_150x150px
Dr. Peter Horvath baut als Lizenzmanager kontinuierlich das Portfolio des digitalen Zugriffs von Landau Media aus.
Zuvor war Dr. Horvath zehn Jahre als Geschäftsführer der Presse Monitor GmbH tätig.