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10 Tipps, wie Sie Menschen über 50 Jahren in sozialen Netzwerken für sich begeistern.

„Soziale Netzwerke – Facebook, Twitter und Co – das ist nur was für junge Menschen!“ Das ist (zum Glück) ein Irrtum. Auch Menschen in der zweiten Lebenshälfte nutzen die sozialen Netzwerke. Vielleicht nicht ganz so intensiv wie jüngere – aber sie sind durchaus auch online aktiv. Allerdings sind ihre Ansprüche andere. Sie suchen Informationen oder wollen sich mit Gleichgesinnten austauschen. Und sie sind nicht so freizügig mit privaten Daten.

Wenn Sie die älteren Jahrgänge über die allgemeinen sozialen Netzwerke erreichen wollen, dann sollten Sie ein paar Regeln beachten. Hier meine Tipps:

1. Sprechen Sie eine passende Sprache.

Abkürzungen und Icons sollten Sie spärlich verwenden, auch englische Fachausdrücke, so geläufig sie Ihnen sein mögen, können verwirren.

2. In der Kürze liegt die Würze.

Niemand will im Web seitenlange Artikel lesen, ältere Menschen schon gar nicht.  Fassen Sie sich kurz und behandeln Sie nur ein Thema pro Artikel

3. Schreiben Sie „linear“ und etwas konservativ.

Verschlungene Diagramme, vielfältige Verlinkungen, blinkende Eye-catcher, Infografiken  – das mag alles in vielen Fällen wirkungsvoll und aus guten Gründen „state-of-the-art“ sein, bei der Kommunikation mit Senioren ist es nicht zielführend.

4. Nehmen Sie Anregungen und Kommentare ernst.

Ihre Kunden sagen Ihnen, was Sie erwarten. Wer intensiv zuhört, bzw. liest, wird viel über die Wünsche seiner Kunden erfahren.

5. Versprechen Sie nicht, was Sie nicht halten können.

Erfahrene Kunden wollen keine leeren Sprechblasen. Schreiben Sie besser: „Ich kann diese Anfrage nicht sofort beantworten – kümmere mich aber später darum.“ Eine ehrliche Antwort ist immer noch besser als ein Allgemeinplatz.

6. Bieten Sie einen Mehrwert im Netz.

Das Internet ist eine schnelle Informationsquelle, daher sollten Sie Netzwerke für schnelle Informationen nutzen. Das kann auch ein begrenztes Sonderangebot sein. Man sollte die sozialen Plattformen zudem immer aktuell halten.

7. Achten Sie auf Rechtschreibung.

Ganz besonders wichtig: Auch in der Onlinekommunikation sollte man höflich sein und die Rechtschreibung beherrschen. „Hingeschluderte“ Mails werden von älteren Lesern als Missachtung verstanden.

8. Seien Sie unverwechselbar im Netz.

Ihr Stil und Ihr Auftritt, aber auch Ihre Sprache sollten einen Wiedererkennungswert haben.

9. Finden Sie passende Themen.

Erfahrene Menschen interessieren sich für andere Themen als Jugendliche. Gesundheit, Vorsorge, Reisen, Haus und Garten aber auch Online-Themen stehen oben auf der Liste der Interessen.

10. Antworten Sie zeitnah.

E-Mails oder Kommentare sollten schnell beantwortet werden. Als Richtschnur gilt: ein Arbeitstag.

Wenn Sie alle diese Tipps beachten, dann werden Sie im Internet schnell Freunde unter den Vertretern der älteren Generationen finden.

Ein paar Zahlen zum Schluss aus dem (N)onliner Atlas (http://www.nonliner-atlas.de) aus dem Jahr 2012:

76,6 % der 50-59 jährigen sind online, bei den 60-69-Jährigen sind es 60,4 %. Also durchaus ein große Gruppe, die man als Unternehmen nicht vernachlässigen sollte.

Und wer sich über spezielle Online-Plattformen für die älteren Generationen informieren will, findet hier eine Übersicht: http://list.ly

Über die Autorin: Friedlies Reschke ist PR Beraterin. Nach 20 Jahren bei verschiedenen Finanzdienstleistern unterstützt sie seit neun Jahren freiberuflich Unternehmen in allen Bereichen der Kommunikation. Ein Schwerpunkt ist die Kommunikation mit den Zielgruppen 50plus. Sie ist Gründungsmitglied des ReifeNetzwerks und schreibt auch dazu auch regelmäßig unter: http://blog.reifenetzwerk.de bzw. www.reschke-pr.de